Facilitation – die Ausbildung
In der Facilitation-Ausbildung von e7° Partizipation und Zusammenarbeit erarbeitest du dir das Handwerkszeug, die Haltung und das Prozessverständnis, um Co-Creation in Organisationen, Teams und im öffentlichen Raum zu ermöglichen.
Ob als Führungsperson oder Prozessbegleiter:in – du lernst, wie du Dialog- und Beteiligungsräume eröffnest, Gruppenprozesse bewusst gestaltest und nachhaltige Veränderung ermöglichst. In vier intensiven Modulen vertiefst du bewährte Methoden wie Kreisdialog, World Café, Open Space oder Zukunftskonferenz, reflektierst deine eigene Rolle und entwickelst Sicherheit darin, Prozesse von der ersten Idee, über eine umsichtige Auftragsklärung bis zur Umsetzung zu gestalten und zu begleiten.
Facilitation als Handwerk, Haltung und Kunst – für alle, die Wandel gestalten wollen.
Facilitation -
Haltung, Handwerk, Kunst
Die Wurzel des Wortes Facilitation ist das lateinische «facilis», was soviel heisst wie einfach, leicht. Facilitation meint also im Kern, etwas zu «erleichtern». Lebendigkeit und Flow sind unsere Wegweiser.
Facilitation bedeutet in diesem Sinne einen Raum zu schaffen, in denen Menschen, Teams oder Organisationen ihre Anliegen, Probleme oder Potenziale leichter bearbeiten können. Dabei geht es um einen psychologisch sicheren Raum und echten Dialog.
Es geht nicht darum, Inhalte vorzugeben, sondern Prozesse zu ermöglichen und kollektive Intelligenz sichtbar zu machen, sodass weise und breit abgestützte Entscheidungen daraus wachsen können.
Man könnte auch sagen:
Facilitation ist die Kunst, Menschen dabei zu unterstützen, miteinander Sinn zu erzeugen und gemeinsam in Handlung zu kommen.
Wichtige facilitative Grundhaltungen sind daher:
- Allparteilichkeit: damit meinen wir, alle Perspektiven und Anliegen sichtbar und hörbar zu machen.
- Nicht-Wissen als Ressource: Wir begleiten mit einer Haltung des Nicht-Wissens. Sie erlaubt uns, viele Fragen zu stellen und das Potential bzw. Wissen der Gruppe zu aktivieren.
- Wertschätzung & Respekt: Wir Vertrauen in die Fähigkeiten und die Weisheit der Gruppe.
- Transparenz & Klarheit: Wir machen Erwartungen, Prozessschritte und Rollen sichtbar und damit auch besprechbar.
- Vertrauen in die Emergenz: Gute Lösungen entstehen aus dem Prozess heraus, nicht durch Planung allein.
- Demut & Präsenz: Wir stehen im Dienst der Gruppe und des gemeinsamen Ziels und nehmen uns zurück, um das System wirken zu lassen. Gleichzeitig sind wir sehr präsent und bringen uns aktiv ein, wenn unsere Führung dienlich bzw. nötig ist.
Die Ausbildung in der Übersicht
Wann
14 Tage verteilt auf 4 Module
- Modul 1: 07.-10.09.2026
- Modul 2: 02.-05.11.2026
- Modul 3: 01.-04.02.2027
- Modul 4: 08.-09.04.2027
Wo
Propstei Wislikofen
Die Propstei Wislikofen ist ein Ort mit einer bewegten Geschichte und einer ganz besonderen Ausstrahlung. Das ehemalige Benediktinerkloster bietet uns viele Innenräume, Nischen und Naturräume, in denen wir auf vielseitige Weise lernen können.
Wieviel
Standard-Preis:
CHF 6’600.00
für Schnell-Entschlossene: CHF 5’900.00
>>> Die ersten 5 Buchungen profitieren vom reduzierten Preis.
Übernachtung & Verpflegung: Hinzu kommen
CHF 1’858.00 für Vollpension und Übernachtung im Einzelzimmer in der Propstei Wislikofen für die gesamte Ausbildung.
Die Inhalte
Die Lernreise im Jahreszyklus
Modul 1: Methoden – Co-Creation mit grossen und kleinen Gruppen (4 Tage)
Wir steigen über das Handwerk in den Facilitation-Zyklus ein: die Methoden, um mit kleinen und grossen Gruppen zu arbeiten.
In diesem Modul setzen wir uns mit dem Kreis und dem Dialog als Grundformen vieler Methoden auseinander und lernen die weiteren 7 Essentials in einem Überblick kennen. Dazu zählen wir nebst dem Kreisdialog das World Café, den Open Space, die Zukunftskonferenz, Collective Story Harvesting, Appreciative Inquiry und die Projektschmiede. Einige der Methoden wenden wir direkt an.
Dabei beschäftigen wir uns natürlich auch mit Gruppendynamik und unserem Beitrag zu psychologischer Sicherheit in Gruppen.
Zudem nehmen wir die Raumgestaltung in den Blick. Wie gestalten wir Räume, welche Co-Kreation ermöglichen? Dazu gehören nebst der physischen Raumgestaltung auch Aspekte, die Leichtigkeit, Ästhetik und Kreativität in den Raum bringen.
Modul 2: Dein wichtigstes Werkzeug bist du (4 Tage)
Welche Haltung braucht es für gelingende Facilitation? Und welche Hüte habe ich?
In diesem Modul beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Rollen des Facilitators als Prozessgestalter:in, Moderator:in, Coach, Fachberater:in, Mediator:in, Erntehelfer:in und bringen Orientierung in den Begriffsdschungel.
Ausserdem gilt unser Fokus in diesem Modul der Selbstführung und Selbstreflexion. Unsere Haltung beeinflusst massgeblich, was geschehen kann und was nicht. Deshalb müssen wir uns diverse Frage stellen, wie z.B.: Wie gehe ich in den Prozess? Wie gehe ich mit Interessenkonflikten um? Welchen Umgang pflege ich mit Hierarchien im System? Wie halte ich schwierige Emotionen und Spannungen? Wie kann ich Räume offen halten, damit sich das Wesentliche zeigen darf?
Schliesslich beleuchten wir das Handwerk des Facilitators ganz praktisch: Lampenfieber, Tipps & Tricks im Umgang mit Technik vor Ort, die Kunst der Visualisation und natürlich die Wirkmacht von Sprache.
Modul 3: Prozessdesign – von der Intention bis zur Ernte (4 Tage)
Oft erleben wir in partizipativen Prozessen “magic moments”, wenn z.B. im Verlauf Freundschaften entstehen aus Personen, die sich zu Beginn noch misstrauisch gegenüber standen, oder wenn Lösungen entstehen, welche die Augen zum Leuchten bringen.
Können wir solche Momente planen? Spoiler Alarm: Das eher nicht. Aber wir können Räume gestalten, die solche magic moments begünstigen. Dazu brauchen wir Mut, Entschlossenheit und Umsicht. Deshalb gestalten wir im dritten Modul Prozesse – von der ersten Idee bis zur nachhaltigen Umsetzung.
An konkreten Fall-Beispielen erarbeiten wir uns die Grundlagen für eine intelligentes Prozessdesign. Dazu gehören eine umsichtige Auftragsklärung, der Einbezug von Stakeholdern in die Entwicklung des Prozessdesign, die Klärung der erwünschten Ernte und darauf basierend die Auswahl von passenden Methoden.
Schliesslich richten wir einen Fokus auf Ernte und Umsetzung: Wie gelingt es, Ergebnisse aus partizipativen Prozessen sinnvoll zu ernten und so aufzubereiten, dass Handlung folgen kann? Wie ermöglichen wir Selbstorganisation im jeweiligen System?
Modul 4: Fallpräsentation & feierlicher Abschluss (2 Tage)
Jede:r Teilnehmende präsentiert einen eigenen Fall aus der Praxis und reflektiert die Umsetzung. Damit nähren wir nochmals die Power der Community und lassen uns von den verschiedenen Praxis-Fällen inspirieren.
Und: Wir würdigen und feiern den Abschluss der Ausbildung gemeinsam als Gruppe bzw. Lerngemeinschaft.
Deine Facilitators

Katja Breitenmoser
Arbeitsfelder:
Begleitung von Transformations- und Entwicklungsprozessen von Organisationen und Teams, Begleitung zu Selbstorganisation und regenerativem Wirtschaften, Bürger:innenräte.
Arbeitsweise:
systemisch, vernetzt denken, Prozessdesign, strukturieren, Freundlichkeit, Ja, UND, Pfadfinderin, methodensicher

Thomas Ghelfi
Arbeitsfelder:
Begleitung von Transformations- und Entwicklungsprozessen von Organisationen und Teams, New Leadership, Naturerfahrung.
Arbeitsweise:
das Grosse Ganze im Blick haben, Metaphern, Naturarbeit, Storytelling, Humor, rosarote Elefanten benennen

Sarah Sommer (Friederich)
Arbeitsfelder:
Begleitung von Dialogprozessen im öffentlichen Raum, Multi-Stakeholder-Dialoge, Bürger:innenräte, Mediation.
Arbeitsweise:
präzise, sprachgewandt, neugierig, achtsam, systemisch, Prozessdesign, im Tanz zwischen Struktur und Flexibilität
Deine Ernte -
Das nimmst du mit
Transformation als Co-Creation begreifen:
Du erarbeitest dir ein Set von Prinzipien und Fragestellungen, mit denen du – als Führungsperson oder Externe:r Berater:in – in einen Prozess einsteigen und den Boden für eine fruchtbare Zusammenarbeit legen kannst.
Prozesskompetenz:
Du erwirbst dir ein breites und fundiertes Repertoire, um mit Organisationen, Teams oder im öffentlichen Kontext partizipative Prozesse zu gestalten, zu moderieren, zu ernten und dabei den gesamten Transformations- oder Change-Prozess im Blick zu behalten.
Methodenkompetenz:
Du erwirbst Sicherheit und Übung in der Planung und Moderation der folgenden Dialog- bzw. Grossgruppen-Methoden: Kreisdialog, World Café, Open Space, Zukunftskonferenz, Collective Story Harvesting, Appreciative Inquiry und Projektschmiede. Dabei lernst du auch die Arbeit mit Pioniergruppen kennen.
Inspiration aus Systemischer Beratung, Art of Hosting und Natur:
Wir vermitteln die Inhalte gestützt auf Modelle aus der systemischen Beratung und der systemischen Gesprächsführung. Sie sind inspiriert von unserer langjährigen Erfahrung mit Art of Hosting, Systemischer Organisations-Beratung, Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung sowie unserer langjährigen Arbeit mit und in der Natur.
Abschluss mit Zertifikat:
Du schliesst die Ausbildung mit einem Zertifikat von e7° ab.
Was du vielleicht noch wissen möchtest
FAQ
An wen richtet sich diese Ausbildung?
- an Führungskräfte mit Lust auf partizipative Führung und Arbeit an der Organisation
- an Projektleitende in Organisationen, welche auf die Mitwirkung verschiedener Akteur:innen angewiesen sind
- an Organisationsentwickler:innen
- an Planer:innen im öffentlichen Raum
- an Menschen aus den Fachbereichen Planung, Inklusion, Teilhabe, Demokratie, die Beteiligungsprozesse durchführen müssen bzw. wollen
- an Zukunftsgestalter:innen
→ Wir empfehlen, vor dem Start der Ausbildung, das Art of Hosting Training von e7° zu besuchen.
Wie würdet ihr eure Lernkultur beschreiben?
- Mit- und voneinander Lernen → Lernen braucht sozialen Kontext und Austausch. Zwar vermitteln wir Modelle und Methoden. Ein weiterer wichtiger Teil des Lernens passiert im Austausch unter den spannenden Teilnehmenden.
- Reflexion → Lernen braucht Reflexion. Deshalb musst du bereit sein, dich selber zu reflektieren.
- Learning by Doing → Wir bieten Möglichkeiten, um (dich) in einem wohlwollenden Rahmen zu erproben und Neues zu wagen.
- Made for Alltag → Das Lernen muss tauglich sein für den Alltag in deinem Kontext (Organisation, öffentlicher Kontext, …). Deshalb lernen wir so oft als möglich an konkreten Fallbeispielen.
- Mit- und voneinander Lernen → Lernen braucht sozialen Kontext und Austausch. Zwar vermitteln wir Modelle und Methoden. Ein weiterer wichtiger Teil des Lernens passiert im Austausch unter den spannenden Teilnehmenden.
Wie gross wird die Lerngruppe sein?
Wir werden in einer Gruppe von minimal 8 und maximal 16 Teilnehmenden arbeiten. Diese Grösse erlaubt intensives Lernen und gleichzeitig eine bereichernde Vielfalt der Perspektiven.
Ich bin nicht sicher, ob der Facilitation-Zyklus für mich passt...
Wenn du nicht sicher bist, ob die Facilitation-Ausbildung für dich passt, vereinbaren wir am besten ein Gespräch…
Melde dich gerne via Kontaktformular bei Katja und Thomas.
Interessiert?
Wir freuen uns auf deine Anmeldung!